Samstag, 12. Mai 2012



Kurse , Lehrgänge Erste Hilfe, Arbeit  mit dem Therapiehund
bei geistig behinderten Menschen und Menschen mit Behinderungen.

Geistige Behinderung – Was ist das?






5.Greifen zu den Strategien, die sie schnell und effektiv an ihr  Ziel bringen – wie eben alle anderen Menschen auch! (Elbing)

Die Menschen, die von angeblichen Normalos als geistig behindert beschrieben werden, verfügen über Fähigkeiten und Fertigkeiten, die uns zum großenTeil entweder nicht bekannt oder fremd sind. Sie sind äußerst kreativ (z.B. in der Art, sich immer wieder neue Verhaltensweisen zu erdenken, die die Eltern undProfessionellen an die Grenzen ihrer Handlungsmöglichkeiten führen). Viele geistig behinderte Menschen lügen nicht, alle haben ein unfehlbares Gespür fürUnsicherheit.

Sie  verfügen häufig über ein herausragendes Langzeitgedächtnis.Wir wissen nicht,
wie sie  fühlen, wahrnehmen und verarbeiten, sie sind also anders.

Therapeutische Konzepte, die den geistig behinderten Menschen ... "als handelndes Subjekt mit individuellen Ressourcen und eigener Verantwortlichkeitansehen, die sich weniger für die Ursachen der Behinderung interessieren, sondern stärker die aktuellen, individuellen und familiären Ressourcentherapeutisch zu nutzen suchen" (Hennicke&Rotthaus1993), entsprechen unserem Menschenbild und somit auch unserer therapeutischen Grundhaltung.
Aus diesen Gründen formulieren wir die Zuschreibung "geistig behindert" um in den Begriff "anders - fähig". (Rohmann)


Problem – Quellen im Zusammenleben

Anders - fähige) Menschen greifen wie alle Menschen in der Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt auf die bestmögliche Strategie zurück, die ihnenzur Verfügung steht. Die Wahl der bestmöglichen Strategie kann jedoch für dasselbe Anliegen sehr verschieden sein. Nicht behinderte Menschen können z.B. auf vieleWeisen zum Ausdruck bringen, dass ihnen beispielsweise ein Essen nicht schmeckt und dass sie es als Zumutung empfinden, davon einen ganzen Teller zu essen.

Wie aber können dies Menschen ausdrücken, die über keine Sprache verfügen. 

Einfach den Teller an die Wand werfen?


Ihn brav leer essen um anschließend zu erbrechen? 

Dann aber hängt um deren  Hals ein unsichtbares Schild:
"Vorsicht!
Verhaltensgestört!"

Eine weitere Schwierigkeit, die das Zusammenleben oft schwierig macht, entspringt aus dem Umstand, dass geistig behinderte (anders-fähige) Menschen in sehrs chwierigen Lebenssituationen bestimmte Bewältigungsstrategien entwickeln.Diese Strategien später
beibehalten, selbst wenn sich ihre Lebensumständelängst geändert haben.


Sie können als Kinder gelernt haben: Einfach einen Menschen in den Arm zu nehmen, der mit Ihnen Probleme hat.


Was in der Jugend  einmal eine gute Idee war, wird nun zur Beeinträchtigung . Dieses Verhalten beginnt  sie zu behindern.

Sie erscheinen wie zu groß geratene Kinder und werden auch von angeblichen Normalos gerne so behandelt.Es bleibt ihnen nicht vorbehalten das zu ändern. Es kann daher  geschehen, dass sich geistig behinderte (anders -fähige) Menschen und nicht behinderte Menschen sich gegenseitig in ihrer Entwicklung behindern .

Aktenkundig wird diese wechselseitigeLähmung in der Regel als Verhaltensauffälligkeit oder -störung, die man schließlich dem geistig behinderten (anders-fähigen) Menschen attestiert - zumal dann, wenndie nicht behinderten Menschen, die mit ihnen leben und arbeiten, P
rofis sind, die gelernt haben, für bestimmte Erscheinungen medizinische oder psychologische
Begriffe zu benutzen.

Was macht klientenzentrierten Umgang aus?


Mit dem stecken von Grenzen hatte ich ein paar Probleme, dann wurde mir aber bewusst, hier handelt es sich um den Berufsalltag. Ich ging über in die Gruppenarbeit. Die Bedürfnisse aller standen nun im Vordergrund. Regeln mussten aufgestellt werden, wobei jedes Mitglied unabhängig seiner Behinderung lernt welche Konsequenz es hatte, gegen diese Regeln zu verstoßen. Natürlich bin ich als Autoritäsperson hier gefordert.

Mir war es wichtig, dass Bewusstsein anzuregen, jeden zu akzeptieren.Das Bewusstsein einer
gegenseitigen Akzeptanz ist mir hierbei besonders wichtig.

Natürlich sollte jeder über sich selbst bestimmen können, sofern es Aufträge erlauben und es innerhalb der Gruppe zu keinem Problem kommt. Oft lasse ich Übungen aussuchen, die Ihnen besonders viel Spaß machen.Ziel ist einfach nur Motivation. Hier sehe ich dann wie er es wahrnimmt und einschätzt und oft ist zu bemerken, dass sie sich genau für diese Übung entscheiden, die sie weder unter- noch überfordern.

Ich glaube der normale Umgang mit geistig behinderten (anders -fähigen) Menschen ist besonders wichtig.

Anfangs hatte ich selber sehr viel Angst mich auf diese Menschen einzulassen. Ich wollte ihn zwar verstehen, hatte aber Angst ihn nicht verstehen zu können. Ein Scheitern wollte ich nicht hervorrufen, wobei ich oft an meine Grenzen kam, wenn es nicht so lief, wie ich es  mir vorgestellt hatte. Dies aber verlor sich mit Häufigkeit der Kurse und Übungen. Ich dachte einfach nach woran nun das Scheitern lag.

Wirke ich aufgesetzt, zweifelt der (anders fähige ) Mensch an meiner Aufrichtigkeit. Oft hatte ich das Gefühl, gerade für solche Dinge hatten sie ein besonderes Gespür. Auch Witze und ironische Bemerkungen können oft falsch verstanden werden, daher immer erst überlegen, was kann, was darf ich sagen, ohne Missverständnis aufzuwerfen. Würde ich das nicht tun, würde es der gemeinsamen Arbeit schaden.

Geistig Behinderte (anders- fähige) Menschen  besitzen eine Vielfalt an Verhaltensweisen, die einen schon mal bis zur Weißglut bringen kann.  Oft stellte einer stä#ndig die gleiche Frage, sie war ihm wohl sehr wichtig. Hier muss man bedenken, einerseits ruhig zu bleiben und wenn es ihm so wichtig ist, ihn auch ernst zu nehmen und so gut wie es geht seine Frage beantworten, selbst wenn ich das in einem Kurs, des öfteren tun muss.

Oft habe ich ihm angeboten, doch zu überlegen, wie er selber die Frage beantworten würde. Oft kamen dabei gute Resultate heraus und Motivation war gelungen.

Gegenseitige Akzeptanz ist einfach wichtig.
Selbst Teilnehmer die nicht sprechen wollten, sah ich als in Ordnung an. Versuchte aber sie aus ihrer Reserve zu locken. Bemerkte ich, das er sich dabei unwohl fühlte, ließ ich so gewähren wie es ihm gefiel. Natürlich setze ich gerade bei derartigen Kursteilnehmer auch ganz gerne mal meinen Therapiehund ein, meist und immer öfter mit zunehmendem Erfolg.



Dörner und Plog schreiben: „Beim geistig Behinderten ist es besonders klar  Die Haltung "Ich verstehe dich ist unmöglich". Also ist nur die Haltung möglich  >Ich verstehe dich nicht, aber vielleicht – innerhalb unserer Beziehung – verstehe ich mich auf dich.
Mir ist es wichtig das er merkt, dass mir etwas daran liegt ihn zu verstehen, selbst wenn
seine Verhaltensweisen zu unklar werden.

Oft beobachtet man auch in solchen Lehrgängen den starken Stimmungswechsel der Personen. Bei der einen Übung hat er gelacht und später bei der gleichen Übung steht er tränenüberströmt ohne Auslöser vor mir. In dieser Hinsicht gäbe es noch eine ganze Reihe von Beispielen, die ich selbst oft nicht verstehe..

Hier bin ich wieder gefragt es so zu nehmen wie es ist, auch wenn es für mich unverständlich ist.

Mir ist ein Text im Internet aufgefallen, der das hier aufgeführte gut beschreibt. Damit möchte ich ohne weiter auf das Thema einzugehen, dieses beenden.

Mir ist der Verfasser nicht bekannt, daher hoffe ich, dass er mir verzeiht, wenn ich seine zutreffenden Worte hier als krönenden Abschluss einfüge.


Ich gehe mit dir spazieren. Schweigend laufen wir nebeneinander her. Plötzlich reißt du dich los und stürzt dich ins nächste Gebüsch, ich bleibe stehen und warte
bis du aus diesem Abenteuer in deinem neuentdeckten Urwald, glücklich mit dir und deinen Entdeckungen zufrieden, zu mir auf den Weg zurückkehrst. Von nun an
hüpfst du fröhlich neben mir her und ich lasse mich, ohne den genauen Grund deiner Freude wirklich zu kennen, einfach von dir mitreißen. 

Wir werden schnellerund plötzlich wieder langsamer. Wir springen an uns entgegen kommenden Spaziergängern vorbei 

und manchmal, wenn du gerade Lust dazu hast, gehst du völlig
unvermittelt auf eine fremden Hund zu, so dass es mir selbst ganz unheimlich wird und ich gebannt und angstvoll auf das Zufassen des Hundes und deinen
Schmerzenschrei warte. Doch nichts der gleichen geschieht. Der Hund und du, ihr habt eine für uns Umstehende unhörbare Abmachung getroffen, 

ihr bedürftkeiner Worte um euch zu verständigen,
 immer wieder aufs neue schwer, dies zu begreifen und hinzunehmen, den immer wieder siegt das Bewusstsein, dass ich jaeigentlich für dich verantwortlich
bin und dich wieder wohlbehalten zu Hause abliefen sollte. Wir laufen weiter und langsam legt sich der Schreck bei mir 

und ichgebe mich wieder unbefangen deinen Ideen,
die in deiner ureigenen Welt entstehen hin, ohne jemals ein Wort der Erklärung von dir zu bekommen. Doch seit wiruns kennen hab ich mit jedem Tag mehr begriffen,
dass um zueinander zu finden es keiner Worte bedarf. Im Gegenteil: Wenn ein Mensch spürt, dass ein andererihn annehmen will und ihn so akzeptiert wie er ist, sind mit einem mal alle äußeren Grenzen überwunden. 

Sprache, Artikulation von Wünschen und Vorstellungen
sind alles Mittel um einen Menschen, der einen selbst nicht richtig kennt, seine Welt nahe zubringen. Um sich mit einem Menschen auch ohne Worte zu verstehen
braucht es im Grunde nur den Mut sich auf ihn einzulassen und auf einmal ist er nicht mehr ein Bewohner für dessen Wohlbefinden du verantwortlich bist,

sondern ein guter Freund der dich in seine Welt reinspickeln lässt, dir die Hand reicht und dich vergessen lässt, wer von uns Beiden eigentlich der Behinderte und
Schutzbedürftige ist.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen